Abenteuerpädagogik

”Die Heimat des Abenteuers ist die Ferne.”
- Emil Gött - 

Die Abenteuerpädagogik gilt als eine pädagogische Methode, bei der das Abenteuer als herausragendes Ereignis, als ”Insel des Lebens” im Mittelpunkt steht. Um ein Abenteuer zu begehen wird die bekannte Lebenswelt zugunsten einer unbekannten, fremden Welt verlassen. Der Mensch wird vor Herausforderungen gestellt, die er mit viel Mut und Wagnis zu meistern versucht. Durch ihren handlungsorientierten Ansatz und die Einbeziehung aller Sinne trägt die Abenteuerpädagogik zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung bei.

Das Medium des Abenteuers als Bildungsmodell basiert dabei auf dem Spannungsgefüge zwischen Krise und Routine und erfordert die Aufgabe bisheriger Handlungsmuster und die Entwicklung neuer Fertigkeiten zur Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen: es muss ein Gefühl der Unsicherheit vorhanden sein. So ist der Begriff des Abenteuers mit dem der Selbstüberwindung bzw. der Grenzerfahrung fast zwangsläufig miteinander verbunden. Veränderungs- und Entwicklungsprozesse finden nur dann statt, wenn das Alte auf das Neue trifft, und die bevorstehende Anforderung das Subjekt insofern beansprucht, dass die bisherigen Schemata, Muster und Bilder zur Bewältigung der Aufgabe nicht mehr ausreichend sind. Das Subjekt erfährt die eigenen Grenzen, wodurch es zu einer tieferen Selbsterkenntnis und einer Veränderung des Selbstbilds kommt.

Dabei spielen Erlebnisse in der Natur und die Gegenüberstellung mit dem Fremden und Neuartigen eine zentrale Rolle. Durch sowohl Outdoorsportarten wie Felsklettern, Wildwasserrafting, Mountainbiketouren und Nachtwanderungen, als auch auserwählte kooperative Abenteueraufgaben werden Selbstvertrauen, Entscheidungsfähigkeit, Selbstverantwortung und soziale Kompetenzen gefördert. 

Reisen in der Fremde

Das Fremde kann beschrieben werden als etwas, das uns unverständlich und unzugänglich erscheint, und uns somit an die Grenzen unserer lebensweltlichen Ordnung führt. Diese Grenzen enstehen aber erst durch die Bewegung im fremden Raum - dadurch, dass beim Individuum Handlungsmöglichkeiten ausgebildet werden, wobei es auf Hindernisse und Grenzen stößt. Die Bewegung, und somit auch das Reisen, dienen demnach als Motor für die Auseinandersetzung mit dem Fremden. Diese Auseinandersetzung birgt auch ein sehr großes Bildungspotenzial.

Natur als Erfahrungsraum

Allein der Begriff der Natur löst Ruhe, Leichtigkeit und einen langsameren Puls aus. Der Reiz der Natur liegt in ihrer als angenehm wahrgenommenen Einfachheit, die frei von unmittelbaren Aufforderungen ein müheloses Erleben ermöglicht. Die Natur steht somit in direktem Kontrast zu der Reizüberflutung des Alltags, die im Menschen Stress auslösen und ihn häufig bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit und darüber hinaus führen.

Individualpädagogik

Individualpädagogische Maßnahmen richten sich vor allem an Kinder und Jugendliche, deren Unterbringung in stationäre Betreuungseinrichtungen und Gruppen aufgrund massiver Beziehungsstörungen nicht möglich ist, bzw. aufgrund einer aktuell prekären Situation aus dem derzeitig gefährdenden Umfeld genommen werden müssen. 

Die Besonderheit dieser Form der Betreuung ist die Intensität und die Qualität der Unterstützung: neben dem Aufbau einer kollegialen Beziehung zum Jugendlichen und einer dauerhaften Verfügbarkeit des Betreuers kommt es zur Auflösung hierarchialer Strukturen. Krisen und Erfolgsmomente werden gemeinsam erlebt, jeder trägt die Verantwortung für das eigene Handeln und damit zwangsläufig den Erfolg oder Misserfolg des Projekts.

Individualpädagogische Projekte sollen dabei weder als ”finales Rettungskonzept” als Alternative zur Jugendstrafanstalt gesehen werden, noch als Zwangsmaßnahme, um den Jugendlichen für ein bestimmtes Verhalten zu bestrafen. Die Teilnahme an dem individualpädagogischen Projekt sollte intrinsisch motiviert sein und auf freiwilliger Basis erfolgen.

Reisen in der Fremde

Das Fremde

Im Gegensatz zu historischen Auffassungen der Natur als düstere, bedrohliche Orte an denen Überleben kaum möglich war, werden Begegnungen mit der Natur gegenwärtig allgemein mit positiven Emotionen assoziiert.

Die Erfahrung des Fremden ist in der Lebensgeschichte jedes Menschen tief verwurzelt und durch viele Einflussfaktoren geprägt. Bereits bei seiner Geburt muss die innere Verbundenheit aufgegeben werden zugunsten einer Ungewissheit und Fremde, die fortan seine Zukunft bestimmt. In seiner primitivsten Form ist das Fremde in dieser Hinsicht die Nicht-Mutter. Allein das Gefühl, dass die Mutter als nicht-fremde Person im Notfall helfen könnte, gibt dem Kind Rückhalt bei der Aneignung des Fremden und stärkt es somit in seiner Entwicklung von Autonomie. In diesem Kontext gewinnt der Mensch durch erhöhte Selbstsicherheit an Autonomie - er eignet sich das Fremde und die Welt schrittweise von innen an. Der Reiz der Dinge liegt in der Neuartigkeit, die als Krisenhaftigkeit unsere Wahrnehmungsroutinen ins Wanken bringt, die uns ins Staunen versetzt, die uns in den Bann des Fremden zieht.

Die Begegnung mit dem Fremden erstreckt sich über die gesamte Lebensspanne des Menschen. Sie ist der der eigentliche Ursprung der Erfahrung und somit für den Bildungsprozess von zentraler Bedeutung.

Aneignung des Fremden

Aufgrund moderner Globalisierungsprozesse wird uns das Fremde und Exotische quasi bis an die Haustür geliefert. Andere Kulturen werden zu einem omnipräsenten Bestandteil unserer Lebenswelt. Infolge solcher Tendenzen wird das Fremde nun weniger im nahen Umfeld, sondern vielmehr in weit entfernten Ländern, in den dortigen Kulturen und den Reisen an solche Orte gesucht. 

Im Kontext erlebnispädagogischer Maßnahmen gewinnt die pädagogische Nutzung des Auslands immer mehr an Bedeutung. Man bezieht sich hier vor allem auf das Bildungs- und Transformationspotenzial, das von der Fremdheit und Differenz anderer Kulturen hervorgeht. Dabei gehen die Lern- und Bildungsprozesse aus den durch die Fremdheit ausgelösten Irritationen und Verunsicherungen hervor, auf die das Subjekt mit einer Infragestellung des bisherigen Wissens, der eigenen Sicherheiten und der Selbstverständlichkeiten reagiert. Dabei kommt es zu einer Selbsterweiterung, einer Erweiterung von Weltsichten und zur Überwindung egozentrischer Weltbilder.

In diesem Zusammenhang gewinnt auch das Abenteuer ”Reise” an Bedeutung. Die Reise, als abenteuerliches Unterwegssein, impliziert stets den Aufbruch ins Unbekannte, wobei der Abenteuersuchende stets mit offenen, ungewissen Situationen mit nicht vorhersagbarem Ausgang rechnen muss. Das Abenteuer beinhaltet somit zwangsläufig das Fremde, dessen Unvorhersehbarkeit Angst und Faszination gleichzeitig auslöst. 

Abenteuer Reise

Kennzeichnend für das Abenteuer ist seine Außeralltäglichkeit - als ”Insel des Lebens” wird es beschrieben als ein Aufbruch aus der gewohnten Lebenswelt hinein in eine spezielle, ungewohnte und fremde Welt, wo Prüfungen und Feuerproben, und - nach Bestehen schwieriger Aufgaben - auch Belohnungen und Schätze auf den Abenteurer warten. Allgemein wird diese Struktur des Abenteuers als ”Heldenreise” beschrieben und gilt als Basismodell für viele Filme und Bücher. 

In vielen Kulturen werden heutzutage immer noch Initiationsrituale vollzogen, die einer solchen ”Heldrenreise” ähneln. 

Bewegung als Bildungprozess

Bewegung ist eine existenzielle Form des Menschseins. Um die Welt als solche und sich selbst in ihr zu erfahren, wird der Mensch als ein auf Bewegung angelegtes Wesen ganzheitlich gefordert: gesammelte Erfahrungen und die Aktivierung aller Sinne sind für den Wahrnehmungs- und Aneignungsprozess von zentraler Bedeutung. Der Mensch erschließt sich seine Welt über das Medium des Körpers. Erfahrungen, die über den Körper gemacht werden, haben eine identitätsstiftende Funktion: Selbstständigkeit und Unabhängigkeit werden zwangsläufig erst durch selbsttätiges Handeln erlangt.

Die Funktionen der Bewegung haben für die Entwicklung für Kinder und junge Heranwachsende eine besondere Bedeutung:

- personale Bedeutung: das Kennenlernen körperlicher Fähigkeiten und Kompetenzen und das sich daraus schließende Bild der eigenen Person

- soziale Bedeutung: als Medium sozialer Beziehungen dient die Bewegung der gemeinsamen Erfahrung in der Gruppe.

- produktiv-instrumentelle Bedeutung: die Bewegung und der Körper sind das Instrument, um etwas zu erreichen oder selber herzustellen. Das Wissen um den Körper als Werkzeug zur Kommunikation mit der Welt schafft das Gefühl von Freiheit.

- expressive Bedeutung: Ausdruck von Emotionen und Empfindungen über Körper und Bewegung

- explorative Bedeutung: neben der Erfahrung des eigenen Körpers (z.B. Anstrengung und Ermüdung, Anspannung und Entspannung, Körperselbstbild) führt Bewegung zur Wahrnehmung und Aneignung der materiellen, räumlichen und personalen Umwelt. 

- komparative Bedeutung: durch den wetteifernden Vergleich mit anderen wird gelernt, mit Erfolgen umzugehen und Niederlagen zu ertragen.

- adaptive Bedeutung: Bewegung ermöglicht das Kennenlernen eigener, körperlicher Grenzen und die Verarbeitung von Belastungen, sowie die Anpassung an die von außen herangetragene Anforderungen.

Bewegung fördert demzufolge nicht ausschließlich die körperliche und motorische Entwicklung wie z.B. sportliche Fertigkeiten (Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Kraft), sondern sie ermöglicht vor allem die Entwicklung eines Bildes über das Selbst und den sozialen Umgang mit anderen. 


 


 

Natur als Erfahrungsraum

Die Natur ermöglicht kontemplatives und spirituelles Erleben, das mit dem Gefühl des Einklangs mit der Umgebung einhergeht. Im Gegensatz zum Alltag und den zahlreichen, oft unüberschaubaren Anforderungen wird im Grünen nur das wahrgenommen und getan, was in der jeweiligen Situation notwendig ist, um sich zurecht zu finden und ein Gefühl der Sicherheit zu bekommen. In der archetypischen Qualität der Natur erfährt der Mensch sowohl die eigene Begrenztheit als auch die Möglichkeit des Wachstums und der Veränderung. Die Natur führt zum Bewusstsein der Existenz eines größeren Zusammenhangs  und einer sinnvollen Ordnung der Dinge und letztendlich zur tieferen Erkenntnis unserer selbst.

Natur und Gesundheit

Die Natur bietet eine natürliche Umgebung welche uns das Gefühl von Entspannung und Ausgeglichenheit ermöglicht uns sich so positiv auf die Psyche und den Körper auswirkt. Natürliche Umwelten wie Wälder, Gärten, Flüsse und Seen verbessern unsere Stimmungslage und reduzieren Stresshormone, Pulsfrequenz sowie den Herzschlag. Der Aufenthalt in der Natur bringt positive Emotionen hervor wie zum Beispiel das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben. Die Natur ermöglicht es sich ganz auf sich zu konzentrieren, zu seinen eigenen Gefühlen zu gelangen, die Aufmerksamkeit neu zu lenken und so wieder besser Entscheidungen treffen zu können. Das unmittelbare sinnliche Erleben wirkt sich heilsam auf Körper, Geist und Seele aus.

Handlungsressourcen steigern

Die Natur ist sehr lebendig und vielfältig und hat so seine eigene Dynamik. Sie ist voller Überraschungen und ohne Grenzen. Es kann nicht alles vorher gesehen werden und der Mensch lernt so seine Kontrollbedürfnisse ein Stück weit abzulegen und sich auf die jeweilige Situation einzulassen. Oftmals ist Kreativität und Flexibilität gefragt was die Teilnehmer dazu auffordert zu handeln und so über sich hinaus zu wachsen. Sich an ändernde Bedingungen anzupassen erfordert seine Ressourcen einzusetzen wodurch der Teilnehmer seine Selbstwirksamkeit erlebt. Dadurch wird ihm eine intensivere Wahrnehmung seiner eigener Person und seiner Umwelt ermöglicht.  Neue Nervenverbindungen im Gehirn werden stimuliert und so werden neue Denk-und Verhaltensweisen etabliert.

Auch das Gefühl der Zugehörigkeit wird bestärkt - der Mensch fühlt sich mehr verbunden was ihm ein Gefühl von Heimat gibt. Außerdem fördert Bewegung und Sinneswahrnehmungen im Grünen positive physiologische Ergebnisse und verbessert emotionale Zustände. Die Psyche bietet die Chance aus dem Gedankenkarussell auszutreten und sich aufmerksam der Umgebung zu widmen. Alle Sinne werden beansprucht welches ein vielfältiges Erlebnis für den Körper ist und sich beruhigend auf diesen auswirkt. Zudem fördert die Bewegung die motorischen Fähigkeiten und somit werden Veränderungsprozesse in Gang gesetzt. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers wird intensiviert und bislang verborgen gebliebener Potenziale werden entdeckt.

Individualpädagogik

Wer den Weg zur Natur findet, findet auch den Weg zu sich selbst.“ - Klaus Ender - 

Die Jugendphase ist als transitorische Phase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter durch zahlreiche Veränderungen und Umstrukturierungen auf psychischer und physischer Ebene gekennzeichnet. Kennzeichnend für diese Phase tiefgreifender Veränderungen ist das im Verhältnis zu anderen Altersgruppen sehr häufig zum Vorschein tretende Risiko- und Problemverhalten. Häufig sind es die im Zusammenhang mit der Losbindung des Elternhauses zu gering ausgeprägten personalen Handlungsstrategien und die gleichzeitig unzureichend zur Verfügung stehenden sozialen Ressourcen, die zur Bewältigung der stets komplexer werdenden gesellschaftlichen Anforderungen nicht ausreichen, und folglich zu einer Orientierungs- und Sinnkrise führen können.

Die Diskrepanz zwischen objektiven, gesellschaftlichen Anforderungen und subjektiven Handlungskompetenzen kann aufgrund einer Nicht-Bewältigung zu Störungen und problembehafteten Verhalten im weiteren Individuationsprozess führen.

Abenteuer als Entwicklungsraum

Durch die besondere Struktur des Abenteuers werden Erfahrungschancen ermöglicht, die unmittelbar an die für verhaltensauffällige Jugendliche typischen Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster anknüpft. Dabei geht es in erster Linie um die Generierung einer veränderten Sichtweise auf die eigene Person und Wahrnehmung des eigenen Handelns als selbstwirksames Tun; kurzum: es geht um die Aufwertung des Selbstkonzepts.

Aufforderungscharakter

Mit dem Eintritt ins Abenteuer müssen dessen strukturelle Bedingungen unweigerlich respektiert werden. Das Abenteuer hat einen klaren Anfang, ein Ende und ist in seinem Mittelteil durch oftmals mehrere aufeinanderfolgende Anforderungen und Entscheidungssituationen gekennzeichnet, denen man sich nicht mehr entziehen kann, sobald man sich darauf eingelassen hat. Dieser Zwang, sich mit problematischen Situationen auseinandersetzen zu müssen ist vor allem für Jugendliche mit starken Ausweichtendenzen von Bedeutung.

Ursache-Wirkung-Mechanismus

Abenteuer sind stets riskant und in ihrem Ausgang völlig offen. Die zwangsläufig zu treffenden Entscheidungen werden stets mit bestimmten Erwartungen verbunden, die sowohl befriedigt als auch enttäuscht werden können. Um ein Abenteuer zu Ende bringen zu können muss das Subjekt dazu in der Lage sein, Enttäuschen hinzunehmen und zu verarbeiten, d.h. die Ursachen der Enttäuschungen zu erforschen und zu korrigieren. Nicht selten haben vor allem verhaltensauffällige Jugendliche Schwierigkeiten, die (realen) Ursachen ihrer Enttäuschungen zu erkennen und zu korrigieren. Dieser Umstand kann zurückgeführt werden auf das problematische soziale Umfeld (soziale Lage, familiäre Situation, Gleichaltrigengruppe) und das damit einhergehende Gefühl der Hilflosigkeit, mit dem sie der Situation gegenüberstehen. Das Abenteuer bietet sich aufgrund seiner leichten Überschaubarkeit an, Erfolge und Misserfolge eindeutigen Ursachen zuschreiben zu können: die Bestätigung bzw. Enttäuschung von Erwartungen kann auf die konsekutive Wirkung der Entscheidung und des eigenen Handelns zurückgeführt werden und ist in diesem Zusammenhang vor allem für Jugendliche ohne realistische Attributionsstile von Bedeutung.

Unmittelbares Erleben

Im Abenteuer werden die unmittelbaren Konsequenzen des eigenen und gemeinsamen Handelns erlebt. Jugendliche mit Beziehungsstörungen erfahren die Bedeutung der gegenseitigen Rücksichtnahme in Hinblick auf das erfolgreiche Bestehen abenteuerlicher Situationen. 

Einmal getroffene Entscheidungen sind (in der Regel) nicht mehr umkehrbar, und die Konsequenzen werden meist unmittelbar erfahren. Die anschließende Reflektion führt zur Überdenkung bestehender Handlungsmechanismen, und leitet auf diese Weise den Lernprozess ein.

Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen ist zur Bewältigung der im Abenteuer auftretenden Krisen von wesentlicher Bedeutung. Neben der Entwicklung von Vertrauen und Verantwortung ist es wichtig, dass die beim Jugendlichen häufig im Mittelpunkt stehenden Eigeninteressen in den Hintergrund gestellt werden. 

Reiseprojekt

Die Reise in ferne Länder und fremde Kulturen soll dem Jugendlichen eine neue Perspektive auf seine Lebensrealität ermöglichen. Als Kontrasterfahrung zu dem häufig sehr eintönigen Alltag soll das Eintauchen in fremde Kulturen den Jugendlichen zu einer intensiveren Beschäftigung mit sich selbst und seiner Umwelt befähigen. Neben der physischen Anstrengung wird mit dem Unterwegssein eine kognitive Anstrengung verbunden, die aus der permanenten Veränderung der Umgebung und der damit einhergehenden  Konfrontation ständig neuer Eindrücke hervorgeht.

Gemeinsame Planung, Durchführung und Nachbetreuung betonen die Verantwortung und die Notwendigkeit der aktiven Beteiligung jedes Einzelnen für die erfolgreiche Durchführung des Projektes.

Die gemeinsame Bewältigung von Krisensituationen erfordert gegenseitige Rücksichtnahme und Vertrauen. Das gemeinsame Erleben von Momenten des Glücks, als auch die gemeinschaftliche Bewältigung von Krisensituationen fördern die Beziehungsintensität und ermöglichen dem Betreuer den Zugang zum bis dahin kaum erreichbaren Jugendlichen.

Bei dem Begriff ”Reisen” handelt” es sich dabei nicht zwangsläufig um eine bestimmte Distanz die zurückgelegt werden muss, sondern eher um das Unterwegssein im Abenteuer. In diesem Hinblick kann eine ”Reise” in den örtlichen Wäldern und über den kleinen See genauso lehrreich sein wie eine Reise bis ans Nordkap.

Unser Angebot

Wir stehen dir mit Wheel Nature Raft und unserer jahrelangen Erfahrung im Bereich individualpädagogischer Reisen zur Seite, um ein gemeinsames Projekt mit dir und deinem Klienten zu planen und umzusetzen. 

Wichtigste Voraussetzung für das Gelingen des Projekts ist die Freiwilligkeit des Klienten. Der Aufenthalt in Schweden sollte weder als Strafmaßnahme, noch als Urlaub angesehen werden - der Jugendliche sollte sich im Vorfeld darüber bewusst sein, was das Ziel der Maßnahme ist, was er an seinem Handeln/Verhalten/Fühlen verändern möchte, und er sollte offen dafür sein, Veränderungen zuzulassen.

Es ist von besonderer Bedeutung, den Jugendlichen mit in die Planung der Reise einzubinden, und nicht über seinen Kopf hinweg zu entscheiden.

Einige Beispiele für Reiseprojekte wären:

- Wanderung 

- Kajak

- Packraft

- Bikeraft

- Bus und Bahn zum Nordkap

- …

Wir führen grundsätzlich im Vorfeld ein Kennenlerngespräch durch, um die Interessen, Stärken und Schwächen des Klienten kennenzulernen, uns vorzustellen und unsere Arbeit zu erklären.

Die Dauer des Reiseprojekts kann - je nach Bedarf - zwischen 1-3 Wochen betragen.

Für weitere Informationen und/oder Buchungen stehen wir gerne zur Verfügung.

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